5/12/2011

Guttenplag

Mit dem Abschlußbericht sollte nun die Plagiatsaffäre eigentlich abgeschlossen sein. Er läßt aber leider ein paar Fragen zu Guttenbergs Doktorvater offen. Warum erklärt man Prof. Häberle für unschuldig, warum bewertet man in dem Bericht seine Schuld überhaupt?

Fest steht, daß Guttenberg auch bei Häberle abgeschrieben hat. Abschreiben lohnt sich nur bei relevanten Äußerungen, die dem Urheber der Zeilen auffallen müßten. Es gibt aus meiner Sicht zwei mögliche Erklärungen dafür, daß sie Häberle nicht aufgefallen sind:

  • er hat die Dissertation gar nicht gelesen
  • er ist nicht selbst Urheber der “zitierten” Quelle

Beides ist mir in meiner Universität-Laufbahn oft genug untergekommen.

Wenn man sich anschaut, wie viele Dissertationen ein Professor “begleitet”, dann ist es schlicht unmöglich, alle zu lesen. Komischerweise nimmt man abger gerne zusätzliche Themen gerne an.

Und wenn ein wissenschaftlicher Mitarbeiter einen Artikel verfaßt, dann muß er selbstverständlich seinen Chef als Autor mit erwähnen, auch wenn dieser die Arbeit nie gesehen hat. An unserem Institut wurde man “zum Gespräch gebeten”, wenn man den Professor nicht erwähnte!

 

Und wenn wir schon beim Rundumschlag sind, darf Merkeline nicht fehlen: dieselbe Frau, die praktisch einen “Werbespot” für das Urheberrecht drehte, und darin klar machte für wie wichtig sie dies hält, steht weiterhin zu einem Politiker, der das Recht an geistigem Eigentum absichtlich verletzte, und hierfür lahme Entschuldigungen anführt.

 

Und zu guter Letzt zur Ausrede des armen, gebeutelten Freiherrn: wieviele Doktoranden sind Väter, Ernährer und arbeiten gleichzeitig an ihrer Dissertation? Muß ich jetzt davon ausgehen, daß die alle betrügen?

Bei der Logik ist ja dann auch die Tatsache, kein Geld zu haben, ein plausibler Grund einen Banküberfall zu begehen, oder?

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