8/24/2022

Dumm oder dreist? Einfach Lindner!

Ein Beispiel von vielen zuerst: die Energiepauschale wird mit dem Gehalt ausgezahlt. Damit bekommen ihn viele nicht, die ihn nötig hätten, unter anderem auch Rentner.

Darauf angesprochen, erklärt Lindner: Nicht zuletzt hat die Bundesregierung eine deutliche Anhebung der Renten beschlossen, die auch vor dem Hintergrund der momentan angespannteren Inflationslage zu einer deutlichen Entlastung beitragen wird. (Quelle)

In der genannten Quelle hat das jemand aus seinem Team für ihn geschrieben, aber so oder ähnlich sagt er es auch oft und gerne in Interviews.

Nun ist diese Sichtweise grundfalsch: die Renten werden nach Gesetzeslage erhöht, wenn

  • der Beitragssatz erhöht wird, was nicht der Fall war, und/oder
  • im Vorjahr der Durchschnittslohn gestiegen ist, was hier ausschlaggebend war

Also zunächst einmal hat die Bundesregierung die Renten nicht aus Nettigkeit erhöht, sondern weil sie vom Gesetz dazu verpflichtet ist.

Und dann holte die Erhöhung nur das gestiegene Lohnniveau des Vorjahres nach, d. h. Rentner haben nur aufgeholt, aber nichts "geschenkt" bekommen. Das hat mit Entlastung rein gar nichts zu tun!

Kleine Notiz am Rande: der arme Herr Lindner bekommt die Energiepauschale natürlich. Davon kann er mit seiner Frau einmal nett essen gehen. Aber klar, er arbeitet ja noch, ist also "Leistungsträger" und kein (ich interpretiere hier mal ganz frei) menschlicher Bio-Müll.

Kennt Herr Lindner diese Fakten nicht? Dann wäre er ziemlich dumm. Das ist aber unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass er wie so oft, missliebige Fakten ignoriert oder sogar in Abrede stellt. Und das ist, "gelindner" gesagt, dreist. Aber dreist siegt, noch hat ihn niemand auf diesen "Fehler" hingewiesen.

Ganz klar ist Herr Lindner dreist, wenn es ihm darum geht, sein Klientel zu bedienen, gerne auch auf Kosten der schwächeren. Ich würde aber auch sagen, er ist in gewisser Hinsicht dumm, denn er kennt seine Kompetenzen (?) nicht, bzw. verkennst sie gern.

Seine "holier-than-thou"-Haltung erkennt man auch gut, wenn er zugibt, dass viele Menschen an ihm Kritik üben, er aber das einzig Richtige mache. Dass die Kritik inzischen auch aus der eigenen Partei kommt - egal! Nicht darf die Selbstzufriedenheit von Herrn Lindner stören.

Es ist schon traurig, dass diese Ein-Mann-Show so viel Schaden anrichten kann. Schlimmer ist, dass es niemand wagt, ihm zu widersprechen, wenn er mal wieder ganz selbstbewusst Unsinn (für Herrn Lindner zu besseren Verständnis: ineptiae) erzählt.

8/21/2022

Verena Bentele Teil 2: die Gasumlage

Kurz zur Umlage selbst: ein Konzern (Uniper) gerät in Schieflage, weil er sich (politisch gewollt) von billigem russischen Gas zu nahezu 100% abhängig macht. Der Staat, vulgo der Steuerzahler, muss ihn also retten, denn er ist "systemkritisch" - das hatten wir ja schon mal so um 2010. Und tatsächlich ist er sogar systemkritischer als die Banken damals, denn fällt er aus, müssen die Verbraucher die extrem hohen Preise direkt zahlen.

Nun kommt zu diesem Zweck eine Umlage, die die Gasverbraucher zahlen.

Oh, die Umlage ist so hoch, das überlastet die Verbraucher? Dann senken wir doch die Mehrwertsteuer auf Gas.

Frau Bentele meint: 

Natürlich begrüßen wir die Senkung der Mehrwertsteuer um zwölf Prozentpunkte. Sie gleicht die Gasumlage ungefähr aus. Das ist gut für die Haushalte, die unter den hohen Gaspreisen leiden.
Quelle

Nein, wir begrüßen das nicht! Denn eine Senkung der Mehrwertsteuer hilft auch und vor allem denen, die sich die hohen Preise gut leisten können. Wer mehr verbraucht, profitiert auch mehr. Das ist sicher gut für Besitzer privater Pools, die mit Gas geheizt werden. Eventuell auch für die Konzerne, die die Senkung weitergeben können, aber nicht müssen. Beide Kritikpunkte habe sich schon beim Tankrabatt als korrekt erwiesen.

Dies sagte Frau Bentele damals:

[Der Tankrabatt] hilft den Mineralölkonzernen und all jenen, die große, teure Autos fahren [...]
Quelle

Das sieht sie jetzt beim Gaspreis anders? Warum?

Sie behauptet auch, die Senkung gleiche "die Gasumlage ungefähr aus". Entschuldigung, mal bitte selber denken (und vielleicht sogar rechnen), statt Herrn Scholz nachzuplappern. Das tun sie nicht. Jedenfalls nicht, wenn man noch einen alten Vertrag hat.

Und wenn man einen neuen Vertrag hat, dann ist es bei der Preissteigerung völlig egal, dass die Umlage ausgeglichen wird. Beispiel 4-Personen-Haushalt: vorher ca 700€, jetzt 3.500€ im Jahr, die Umlage von 290€ macht den Kohl dann auch nicht mehr fett.

Hier mal eine Anregung: warum sollte man sich nicht über die Zusatzeinnahmen an Mehrwertsteuer freuen? Damit kann man doch ganz prima einen Ausgleich für diejenigen finanzieren, die es tatsächlich nötig haben.

Frau Bentele, Sie haben es nicht nötig, wie ein Politiker schnell und ohne nachzudenken Zuckerstückchen zu verteilen, die nichts bringen, und die Sie ohnehin nicht haben. Nehmen Sie sich doch mal Zeit, und denken Sie über Lösungen nach, bevor Sie sich wieder öffentlich äußern. Sie und der VdK müssen doch nicht um jeden Preis in der Presse stehen - oder? Etwas seltener, dafür mit durchdachten Vorschlägen wäre für Sie, den VdK, und all die Menschen, für die Sie sich einzusetzen vorgeben, deutlich hilfreicher.

8/20/2022

Meine Enttäuschung über Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK

Ihre sportlichen Erfolge sind unbestritten, und ich bin begeistert, wie sie mit ihrer Behinderung umgeht. Davon könnten sich die meisten eine dicke Scheibe abschneiden.

Allein, eine Behinderung und Biss zu haben, qualifiziert offensichtlich nicht dazu, einen Sozialverband zu vertreten und in der Politik mitzureden.

Meine erste Enttäuschung erlebte ich bereits 2018, damals war Frau Bentele noch Behindertenbeauftragte der Bundesregierung. Da ich verreisen wollte, recherchierte ich zur Anerkennung meines Behindertenausweises im europäischen Ausland und stieß auf einen Artikel von Frau Bentele: "Anerkennung des Schwerbehindertenausweises"

In diesem Artikel heißt es unter anderem:

Eine Einführung eines europäischen Behindertenausweises ist zur Zeit nicht vorgesehen. Es hat zwar mehrere Vorstöße seitens einiger Europa-Parlamentarier gegeben, aber die Europäische Kommission hat sich bisher nicht veranlaßt gesehen, in dieser Richtung initiativ zu werden [...]

Ganz kurz war ich von der EU enttäuscht, aber nur, weil ich der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Glauben schenkte.

Das änderte sich jedoch schnell bei weiteren Recherchen: im Februar 2016 (Frau Bentele war bereits seit zwei Jahren Behindertenbeauftragte der Bundesregierung) wurde ein Pilotprojekt zum EU-Behindertenausweis gestartet. Teilnehmende Länder: Belgien, Zypern, Estland, Finnland, Italien, Malta, Rumänien, Slowenien (siehe Quelle).
Moment mal ... und Deutschland? Durfte nicht oder wollte nicht?

Dazu liefert der EU Disability Card Final Report 2021 folgendes:

[...] since neighbouring countries of current pilot Member States do not participate in the Card’s scheme, the overall use of the Card is hampered. It is interesting to note that the Member States surrounding BE (i.e.
France, Germany, Luxembourg, Netherlands) did not participate in the Card pilot [...]

Demnach war das also eine Entscheidung Deutschlands, auf die man als Behindertenbeauftragte der Bundesregierung sicher Einfluss gehabt hätte, mindestens aber vom Projekt gehört haben sollte.

Frau Benteles Darstellung, ja fast eine "Anklage", dass die EU hier nichts unternehme, ist also schlichtweg unwahr. Wenn hier jemand nichts unternahm, waren das die Bundesregierung und deren Behindertenbeauftragte.

Randbemerkung: ich hatte den Nachfolger von Frau Bentele, Jürgen Dusel, auf die falsche Darstellung hingewiesen und um Löschung gebeten. Ergebnis: auch vie Jahre später findet sich die falsche Darstellung weiterhin im Netz.

Wie es in der Politik so üblich ist, kommt man mit Minderleistungen und falschen Darstellungen oft weiter. So wurde Frau Bentele 2018 Präsidentin des Sozialverbands VdK, die erste Präsidentin des VdK, die ein Gehalt bezieht.

Nun hätte ich ja bei entsprechender Leistung nichts gegen ein Gehalt. Aber jedesmal, wenn ich eine Äußerung von Frau Bentele zu aktuellen sozialpolitischen Themen höre oder lese, dann denke ich: nicht schon wieder! Sicher, sie sorgt dafür, dass der VdK in der Presse ist. Aber wie? Mit unausgegorenen Ideen, die ein Erstsemeter der Wirtschaft nicht äußern würde. Völlig unqualifiziert (ist sie ja auch, zumindest in der Sozialpolitik), damit tut sie dem VdK auch keinen Gefallen.

Beispiele? Suche ich demnächst raus. Das Thema "Behindertenbeauftragte" hat mich gerade genug genervt, und ich muss auf meinen Blutdruck achten😉

8/18/2022

Unbrauchbare Packstationen

So, nun habe ich mich für die Packstationen von Post/DHL registeriert.

Die Funktionsweise ist bestechend einfach, und statt zum Postamt fahren zu müssen kann ich meine Pakete zu Fuß abholen. Es hätte also ein echter Mehrwert sein können.

Ist es aber nicht.

Warum?

Beim Empfang von Paketen:

  • Ist es zu groß, wird es ans Postamt weitergeleitet. Gut, muss man halt aufpassen, aber manchmal kennt man die Größe der Bestellung nicht, und dann kommt die nette Überraschung: zum Postamt fahren.
  • Ist die Packstation bereits zu gut gefüllt, wird es ans Postamt weitergeleitet. Da hat man gar keinen Einfluss. Es wäre doch sinnvoller, das Paket dann zur Packstation zu liefern, wenn dort wieder Platz ist. Auf diese Daten haben Post/DHL ganz sicher Zugriff. Aber was wäre das Leben ohne Überraschungen ...
  • Ist die Packstation defekt: Überraschung.

Beim Versand von Paketen:

  • Ist die Packstation bereits zu gut gefüllt, laufe wieder nach Hause und fahre zum Postamt. Das könnte man in der App doch sichtbar machen.
  • Ist die Packstation defekt, laufe wieder nach Hause und fahre zum Postamt.

Also da mache ich mir es doch leichter und planbarer:

Pakete kommen ab sofort wieder nach Hause, und wenn ich mal nicht da bin, fahre ich eben zum Postamt. Das kann ich über den Liefertermin sogar noch recht gut beeinflussen.

Pakete versende ich ab sofort wieder beim Postamt, indem ich die Fahrt mit anderen Besorgungen kombiniere. Überraschungsfrei und planbar.

Also wirklich, wer braucht Packstationen? Gute Idee, Umsetzung leider wenig ausgereift. Schade!

8/07/2022

Thunderbird / Office365: non-delivery messages

Since yesterday, I get the following message when sending emails from Thunderbird via my (free) outlook.live.com account:

Remote Server returned '550 5.6.11 SMTPSEND.BareLinefeedsAreIllegal; message contains bare linefeeds, which cannot be sent via DATA and receiving system does not support BDAT'

Using another email client works fine. Using another account (a non-MS one, that is) from Thunderbird also works fine.

My guess is that Microsoft changed the security of (some of?) their smtp servers, so they now reject messages they had accepted before. The protocol "violation" seems to be with Thunderbird, so tightening the screws on the server side broke sending emails.

Using an alternative MS smtp server does not change anything.

Sometime, however, seemingly random, messages get through. So I reckon, not all MS servers have received this "upgrade".

Please fix. Please?

Update

Turns out, one MS account was working while another was not. So I deleted the malfunctioning one and created it again. Now it works.

I compared the old and new account setting by setting - they are identical.

Beats me. I guess this is just another case of "have you tried tuning it off and on again?". I should try that approach more often instead of trying to analyse, which got me to the wrong conclusion - see above.


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