9/12/2023

Landtagswahlen in Bayern

Er hat es schon wieder getan! Der Söder Markus. Da ist man gut gelaunt auf dem Heinweg, und dann sieht man plötzlich diese Fratze vor sich mit dem unerträglichen Grinsen. Und weg ist die gute Laune.

So geht das jetzt seit Wochen! Bis zum 8. Oktober muss ich noch durchhalten.

So möge man ihn doch zum König von Bayern ausrufen. Er hätte sicher nichts dagegen, und mir bliebe wenigstens sein Konterfei erspart ...

Natürlich bin ich auch schon seit Ewigkeiten auf der Suche, wen ich wählen könnte. Hier mal mein bisheriger Stand.

CSU / Markus Söder

Sicher wird es es wieder. Ein Grund mehr, die CSU nicht zu wählen. Aber den braucht es nicht, es gibt so viele:
Söder ist ein "begnadeter" Bierzeltredner (fast so gut wie sei Gespiele, der Hubsi) und Populist. Gerne wettert auch er gegen - nein, nicht "die da oben", das macht der Hubsi - gegen "die in Berlin".  Aber was hat er als Verantwortlicher in Bayern und CSU-Vorsitzender eigentlich vorzuweisen?
 
Früher mal ganz stark gegen Kernkraft, geradezu ein Grüner - als er das für strategisch sinnvoll hielt. Heute absolut gegen die Grünen und mit folgendem Programm:
Keine Windräder, keine Stromtrassen, keine Durchleitungsgebühren von den zwangsweise weit entfernten Windrädern. Nein, nein, nein. Klingt ja schon wie AfD, die wissen auch nur, was sie nicht wollen.
Aber der Markus, der weiß schon, was er will: keine Veränderungen, sprich: Kernkraft und er an der Spitze.
Auf einem Plakat wirbt die CSU mit "Rekordinvestitionen in Hightech". Bayern hat die Federführung bei der Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland - und die verzögert sich erheblich.

Ach ja, verzögern kann die CSU immer gut, siehe auch zweite Stammstrecke in München. Als Vordenker ist der Herr Söder halt nicht nie aufgefallen - eher als "Nach-Stänkerer".
 
Dass Söder nicht für Fortschritt steht, sondern für das Beharren auf dem Alten, sieht man auch an seiner Reaktion auf Widerspruch, wie er z. B. von der "Letzten Generation" kommt. Da wir auch schon mal das Recht zumindest "gebeugt": Präventivhaft, Beschlagnahmungen ohne Verurteilung, und auch "Bildung einer kriminellen Vereinigung". Alles ist besser, als sich bewegen und verändern zu müssen.

A propos "Bildung einer kriminellen Vereinigung": ich denke da an die Autobahnmaut (ja, auch auf Bundesebene kann die CSU feinen Bockmist bauen), Verwandtenaffäre, Maskenskandal, Aserbaidschan-Connection, uvm.

Also: danke, aber nein, danke!

Freie Wähler / Hubsi

Als pöbelnder Bierzeltredner und Populist sehr gut! Sonst sieht es eher Mau aus.
An Leistungen kann ich mich tatsächlich - außerhalb des Bierzelts - nicht erinnern. Ach ja, doch, "nicht erinnern", das kann er. Und das ist ja schon mal die Einstiegsvoraussetzung für einen Politiker ... also ist er vielleicht doch einer?

Er wurde demokratisch gewählt, meint aber doch, dass man sie die "Demokratie zurückholen" müsse. Wie belieben?

Zur Flugblatt-Affäre kann man nur sagen: justiziable ist sie nicht, sie hinterlässt aber doch erhebliche Zweifel an seiner Integrität - wenn man die vorher noch nicht hatte. Und "im Zweifel für den Angeklagten" gilt zwar vor Gericht, aber nicht bei Wahlen. Also weg damit.

A propos "im Zweifel für den Angeklagten": das gilt auch nicht in der Politik, aber der Markus kann den HUbsi halt jett nicht feuern, nachdem er die Grünen ja zum Erzfeind erklärt hat. Lieber ist er dann MP von Hubsis Gnaden als gar kein MP mehr. Aber das gehört ja nach oben zur CSU ...

Die Basis - nur auf der Liste, weil sie meine Straße zugekleistert hat

Mit ihren Plakaten disqualifizieren sie sich selbst. Beispiel: "Raus aus der WHO". Muss man nichts weiter sagen.

AfD

Wofür steht das nochmal?  Ah ja:
A usländer raus
f olk, wir sind das
D emokratie abschaffen

Oder so ...
Ach ja, inhaltlich haben sie doch einiges zu bieten, z. B. "Abschaffung der Erbschaftssteuer". Und dafür wollen sie von der "Unterschicht" gewählt werden? Omas Häuschen ist steuerfrei, wenn man selbst einzieht, also würden selbst einigermaßen Wohlhabende hier nicht profitieren.

Aber ja, gut, ich verstehe: wenn ein Friedrich Merz sich zur Mittelschicht zählt, dann kann man einen Unternehmer oder Großgrundbesitzer natürlich auch zur Unterschicht zählen.
 
Ich habe mir drei sogenannten "Protestwählern" gesprochen, die die AfD wählen wollen. Die Diskussionen waren recht schlicht: Argumente, die nicht ins Weltbild passen, werden "kritisch hinterfragt", könnten ja vom Staat ("die da oben") gefälscht sein, Argumente, die passen, werden ungeprüft übernommen. Letztendlich war das Etikett "Protestwähler" bei allen dreien nur ein Feigenblatt für "diese rechtsradikale Partei passt genau zu meiner Gesinnung".
Diskussionen mit weiteren Mitgliedern dieser Spezies hätte ich sicher nicht verkraftet ...

Der Nächste bitte.

FDP

Es sind Landtagswahlen, keine Bundestagswahlen. Also lassen wir den Spalter aus Berlin mal außen vor.

Ist halt eine Unternehmerpartei. Und ich bin kein Unternehmer. Und weg.

SPD

Wahlplakat Beispiel: "Faire Mieten für 7 Mio Mieter".
 
Das haben sie im Bund nicht geschafft, in Berlin auch nicht, aber hier in Bayern? Hihihi ...
Davon abgesehen: "fair" liegt im Auge des Betrachters. Was ist für Euch "fair"? Und wie wollt Ihr das schaffen.
 
Auch nur Bla Bla, nächster.

Grüne

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, aber im Zweifel immer noch besser als "schlecht gemeint". Geht schon in die richtige Richtung. Aber wenn eine Vertreterin der Bayrischen Grünen  bei einer Diskussion über Windkraft den Ausdruck"10 H" nicht kennt, dann frage ich mich schon ...

Die Linke

Wenn sie mal eine Linie haben, dann kann ich eine Entscheidung treffen.

Die PARTEI

Plakat Slogan: Scheiße läuft's eh schon ..."

Ist sicher eine Alternative zur Alternative, wenn es um echte Protestwähler ohne rechten Hintergrund geht. Durch ihre Stimme bekommt der abgebildete Obdachl..., sorry Kandidat, immerhin ein festes Gehalt und ist weg von der Straße.

Andere

Auch nur Schmäh!


Und jetzt?

Wen soll ich wählen? Bisher bin ich mit dem "geringsten Übel" immer ganz gut gefahren.

Verschenken will ich meine Stimme nicht, und ohnehin zählt jede Stimme, die die Rechtsradikalen nicht bekommen.

Ich möchte daher einen (zu späten)

Vorschlag zur Änderung des Wahlrechts

einbringen: jeder Wahlzettel sollte die Wahl "keine(r) von diesem KandidatInnen" beinhalten. Dies sollte sich auf die Verhältnisse und damit die Sitzverteilung auswirken

Bei 30% "keiner von diesen" blieben 30% der Plätze im Landtag (oder auch Bundestag) unbesetzt.

Vorteil: kleinere, günstigere Parlamente und ein sonnenklares Bild der "Politikverdrossenheit".


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